Das Mobilitätskonzept für Bad Vilbel: Straßen entlasten, Radverkehr fördern

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CDU legt 15-seitiges Mobilitätskonzept für Bad Vilbel vor

Bad Vilbel. Bad Vilbels hohe Lebensqualität sichern – bei steigenden Einwohnerzahlen und immer mehr Verkehr im Rhein-Main-Gebiet: Das ist aus Sicht der CDU Bad Vilbel eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre und Jahrzehnte. „Das Mehr an Verkehr muss intelligent organisiert werden, um die Bürger zu entlasten. Diese Organisation muss auf Fakten basieren und alle Verkehrsteilnehmer berücksichtigen”, erklärt Oliver Junker, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Bad Vilbeler Stadtparlament.

Deshalb hat die Union nun ein 15-seitiges Mobilitätskonzept für die Quellenstadt vorgelegt. Der Ansatz: Bad Vilbel von Durchgangsverkehr entlasten, dabei auch die Situation in den Stadtteilen im Blick behalten und gleichzeitig Angebote für Pendlerinnen und Pendler machen. „Parallel dazu müssen Handwerker und Lieferanten Bad Vilbel weiterhin gut erreichen können: Auch das gehört zu einer leistungsfähigen und urbanen Mobilität”, so Junker. Der Arbeitskreis der CDU arbeitet seit Anfang 2020 an dem Papier, zu dem es auch einen Mitgliederworkshop gab.

Neue Südumgehung

Die CDU hat ihr Konzept in vier Abschnitte gegliedert: „Autoverkehr lenken”, “Bus und Bahn attraktiver machen”, „Radverkehr ausbauen” und „Fußgänger schützen”. „Ziel ist es, die Zahl der Autos in unserer Stadt zu verringern”, sagt Sebastian Wysocki, stellvertretender CDU-Vorsitzender und Erster Stadtrat von Bad Vilbel. Das soll erreicht werden, indem Bus und Bahn noch attraktiver werden und das Fahrrad als emissionsfreies und gesundheitsförderndes Verkehrsmittel weiter gefördert wird.

Trotz des Wandels bei der Mobilität komme dem Auto nach wie vor ein hoher Stellenwert zu, so die CDU: „Die geographische Lage unserer Stadt vor den Toren Frankfurts macht uns zur Türschwelle der Pendlerhauptstadt Deutschlands – inklusive den damit verbundenen Nachteilen eines sehr hohen Durchgangsverkehrs, besonders morgens und abends”, betont Wysocki. Um die Nordumgehung L3008 zu entlasten, fordert die CDU den Ausbau der B521 und den Bau einer neuen „Südumgehung”. Die CDU kämpft außerdem für einen zügigen vierspurigen Ausbau der B3 zwischen Massenheim und Wöllstadt sowie für eine eigene Abfahrt der B3 zur geplanten Thermenwelt. Auch eine stetige Ausweitung des Carsharing-Angebots, ein intelligentes Parkraum-Management-System und mehr E-Ladesäulen im Stadtgebiet sind Teil des Konzepts.

Vilbus soll häufiger fahren

Den Autoverkehr aus und um Bad Vilbel zu lenken reicht aus Sicht der CDU aber nicht aus, um die Verkehrsbelastung für alle zu verringern. Ein wichtiger Baustein müsse dabei der öffentliche Nahverkehr sein. „Wir wollen mehr und bessere Angebote bei Bussen und Bahnen. So können mehr Menschen auf den ÖPNV umsteigen und entlasten so unsere Straßen und auch die Umwelt”, so Junker.

Die CDU setzt sich deshalb für eine rasche Ausweitung der Fahrzeiten der Vilbus-Linien abends und am Wochenende ein – auch sonntags. Die Linienführung soll optimiert werden. Weitere Forderungen: eine ernsthafte Prüfung der Verlängerung der Straßenbahnlinie 18 nach Bad Vilbel, der rasche Ausbau der Niddertalbahn und eine neue Expressbuslinie von Bad Homburg in die Quellenstadt. Zudem will die CDU bis Ende der kommenden Wahlperiode alle Bushaltestellen konsequent weiter barrierefrei umbauen. 

Radfahren noch sicherer machen

Auch dem Fahrrad komme im Konzept der CDU eine wichtige Rolle zu, so Wysocki: “Wir wollen die Nutzung des Fahrrads noch attraktiver und sicherer machen und neue Mobilitätsformen fördern und integrieren, beispielsweise E-Scooter.”

Die Union will deshalb das begonnene Radverkehrskonzept fortschreiben. Weiterhin setzt sie sich für mehr Fahrradabstellplätze und Piktogramme zum Schutz von Radlern ein. “Außerdem fordern wir einen Radschnellweg nach Frankfurt. Diese sogenannten Premium-Routen sind wichtige Bausteine, um den Radverkehr für Pendler noch attraktiver zu machen”, betont der stellvertretende CDU-Vorsitzende. Ein erster Schritt sei bereits gemacht: Die Stadt beteiligt sich an einer entsprechenden Machbarkeitsstudie. Die Ergebnisse sollen Anfang 2022 vorliegen.

Fußgänger nicht vergessen

“Verkehrsteilnehmer sind aber nicht nur Auto- und Fahrradfahrer. Jeder von uns ist auch Fußgänger”, so Junker. Deshalb will die CDU den Fußgängerverkehr als wichtige Säule der innerstädtischen Mobilität stärker fördern. Ein Schwerpunkt soll dabei auf besonders schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmern liegen: Älteren und Kindern. 

“Wir wollen gemeinsam mit den Schulen, den Elternbeiräten, der Polizei und der Stadtverwaltung das Aktionsprogramm ,Sicherer Schulweg’ auf den Weg bringen. Ziel ist es, sich gemeinsam einen Überblick zu schaffen und Potenziale für Verbesserungen zu identifizieren”, erklären Wysocki und Junker. 

Weiterhin will die CDU eine neue Fußgänger- und Radfahrerbrücke zwischen den Wohngebieten “Im Schleid” und “Krebsschere” über die L3008 schaffen, damit Fußgänger und Radfahrer die Straße künftig sicherer und bequem überqueren können. Zudem sollen Stolperfallen auf der Frankfurter Straße beseitigt und Lücken im Fußwegenetz geschlossen werden.


Das gesamte Konzept finden Sie unter www.cdu-bad-vilbel.de/unsere-themen.

Deliah Werkmeister