Denkmal der Vertriebenen in Dortelweil erfolgreich umgezogen
Um das Gedenken an Flucht und Vertreibung dauerhaft zu erhalten, initiierte Ortsvorsteher Herbert Anders die Verlegung auf städtischen Grund.
Mahnmal vom Walter-Ender-Platz an den Friedhof verlegt – Erhalt als Teil der kulturellen Identität gesichert
Dortelweil. Das über 60 Jahre alte Mahnmal, das an die Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten erinnert, hat einen neuen Standort in Dortelweil gefunden. Das Denkmal, das jahrzehntelang am Walter-Ender-Platz neben der Katholischen Kirche stand, wurde erfolgreich auf die Georg-Mutz-Anlage vor dem Dortelweiler Friedhof umgesiedelt. Die Verlegung war notwendig geworden, nachdem sich der stiftende Verein aufgelöst hatte und der Fortbestand des Denkmals gesichert werden musste.
Hintergrund der Verlegung
Das Mahnmal wurde 1964 vom Bund der Vertriebenen Ortsverband Dortelweil (BdV) gestiftet und trägt die Inschrift: „Den Toten der Heimat, den Opfern der Vertreibung 1945.“ Ergänzt wurde es 1987 durch einen Wegweiser mit Entfernungsangaben zu den Städten Königsberg (1110 km), Troppau (620 km) und Eger (250 km). Das Denkmal zeigt zudem die Wappen Schlesiens, des Sudetenlands, Ostpreußens, Pommerns und der Südostdeutschen Landsmannschaften.
Mit der Auflösung des BdV Dortelweil aus Altersgründen im vergangenen Jahr konnte der Verein seiner vertraglichen Verpflichtung zur Pflege des ursprünglichen Grundstücks nicht mehr nachkommen. Ein Versuch, das Mahnmal offiziell als Denkmal einstufen zu lassen, scheiterte.
Sicherung auf städtischem Grund
Um das Gedenken an Flucht und Vertreibung dauerhaft zu erhalten, initiierte Ortsvorsteher Herbert Anders die Verlegung auf städtischen Grund. In enger Abstimmung mit dem städtischen Gartenamt und den verbliebenen Mitgliedern des BdV wurde der Platz vor dem Friedhof als geeigneter neuer Standort ausgewählt.
„Der Erhalt des Mahnmals ist uns ein besonderes Anliegen, da es Teil der kulturellen Identität Dortelweils ist“, betont Ortsvorsteher Anders. „Es erinnert die nachfolgenden Generationen an ein wichtiges und schmerzliches Kapitel unserer Geschichte.“
Technischer Aufwand
Die Verlegung des Mahnmals war ein logistischer und technischer Kraftakt. Um Beschädigungen zu vermeiden, wurde das Denkmal inklusive seines Fundaments zunächst sicher mit Holzplatten eingehaust und anschließend mithilfe eines Krans auf einen LKW gehoben. Sowohl das Mahnmal als auch der Wegweiser wurden unversehrt an den neuen Standort auf der Georg-Mutz-Anlage transportiert und dort neu aufgestellt.
Die Finanzierung der Umsetzungsarbeiten erfolgte aus dem Restvermögen des aufgelösten BdV-Vereins, Mitteln des sogenannten Dortelweiler Waldgeldes sowie städtischen Zuschüssen.